Dawson City - Eagle
03.06.
Am Morgen gingen wir zu Klondike Kates einem Restaurant in Dawson Frühstücken. Dort gibt es jeden Morgen ein Frühstück für nur 4,99 US$. Eier mit Bacon, Kartoffeln, Toast und Kaffee. Danach auf zum Waschen. In der Washeteria sind auch Computer mit Internetanschluss, nun konnte ich endlich die Website updaten. Dann ging es zum China-Restaurant, endlich mal wieder etwas „richtiges“ Essen. Stefan wollte sich noch ein paar Andenken aus Dawson kaufen, also klapperten wir die örtlichen Geschäfte ab. Ein passendes T-Shirt für ihn zu finden war gar nicht so einfach denn er braucht XXXL....
Uwe hatte heute seine Sachen gepackt und ist abgereist. Zurück im Hostel fingen wir „Hiro“ ein und auf ging es ins Pitt. Dort trafen wir einen Ungarn der in der Washeteria arbeitet. Es dauerte leider lange, bis wir ein paar freie Plätze fanden und das Bier schmeckten uns allen auch nicht so gut wie am Vortag. Gegen 2:00 Uhr ging es wieder zurück zum Hostel. Komisch, in Deutschland trinke ich absolut kein Alkohol doch hier drüben...
Ob das an der frischen Luft liegt?
George in der Washeteria ( Thanks George for all your help!)
04.06.
Am Morgen weckte uns Hiro, er wollte nach Klondike Kates Frühstücken. Wir waren aber viel zu verschlafen oder besser gesagt "verkatert". Gegen 11:00 Uhr säuberte ich das Boot und die Ausrüstung. Stefan ging in die Stadt zum Essen. Nach dem ich das Boot und die Ausrüstung gesäubert hatte, machte ich mich an die Tagesberichte der letzten zwei Tage. Gegen 15:00 Uhr kam Stefan zurück ins Hostel. Wir gingen in die Stadt und checkten unsere E-Mail. Der Ungar aus der Washeteria lieh uns seinen Truck mit dem wir auf die andere Seite von Dawson City fuhren und einige schöne Bilder der Stadt schossen. Jedoch beim Hostel sagte der Wagen nichts mehr, die Batterie war leer. Wir hatten aber ein Batteriekabel dabei um den Truck zu überbrücken. Ein Kanadier aus dem Hostel half uns mit seinem Wagen aus. Am Abend ging es wieder ins Pitt zur Life Musik und einigen Bieren. Das halbe Hostel war wieder vertreten. Deutsche, Australier, Neuseeländer......
Es wurde ein feucht fröhlicher Abend.
Stefan hat fun...
05.06.
Am Morgen regnete es kräftig. Wir gingen in den Aufenthaltsraum des Hostel und unterhielten uns mit den Australiern und den Neuseeländern. Gemeinsam ging es gegen 16:00 Uhr in die Stadt zum Essen. Es gab Fisch mit Pommes und Salat und Cola. Der Fisch war sehr gut. Nun sind wir wieder im Hostel. Der Regen hat langsam nachgelassen. Hiro war auch noch da, wegen des Regens ist er nicht in Richtung Inuvik aufgebrochen. Auf dem Rad wäre das eine Schlammschlacht geworden. Stefan ist schon seine Sachen am packen. Er fliegt morgen gegen 14:00 Uhr nach Whitehorse und dann am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Er ist froh das er doch noch bis Dawson City mitgekommen ist. Aber Bootfahren ist wirklich nicht sein Ding. Er fährt doch lieber mit dem Motorrad. Ich werde noch bis ca. Donnerstag in Dawson City bleiben und dann weiter nach Eagle fahren. Es wird bestimmt komisch werden die ersten Tage allein auf dem Boot. Ein bisschen Bammel habe ich vor den Yukon Flats. Allein in dem großen und schweren Boot, wird es sicher nicht leicht werden. Ich muss unbedingt vermeiden mich mit dem Boot fest zu fahren, denn dann hätte ich ein großes Problem. Das beladene Boot wiegt doch einiges. Aber bis nach Circle ist es ja noch eine Weile. Hoffentlich wird das Wetter besser, dieses Jahr gibt es einfach zu viel Regen. Stefan hat heute Geburtstag, er ist 32 geworden. Um 20:00Uhr gingen wir ins Pitt. Wir feierten eine super Party. Wir waren bunt gemischt. Deutsche, Australier, Neuseeländer, Jamaikaner, Canadier, Japaner, Koreaner, Amerikaner und Bulgarier. Gegen 24:00Uhr war die Feier auf dem Höhepunkt. Alle waren auf der Tanzfläche und tanzten zur Musik der Live Band. Stefan war absolut happy, es war ein super Abend, wenn auch für ihn ein sehr teurer ...
Hiro " Mr. Kamikaze San " auf dem Weg nach Inuvik/NWT
06.06.
Am Morgen gingen wir zusammen mit Hiro zum Frühstücken. Stefan hatte zuvor noch seine restlichen Sachen gepackt. Wir schleppten alles zur Washeteria und deponierten sie dort bis nach dem Frühstück. Diesmal gingen wir nicht zu Klondike Kates, sondern in ein Hotel. Das Frühstück war dort gleich teuer aber es schmeckte besser. Wir hatten alle einen ziemlichen Kater. Stefan war jedoch richtig happy über seine Geburtstagsparty. Gegen 12:30 Uhr verabschiedete ich mich von Stefan. Er fuhr mit dem Bulgaren zum Flugplatz. Ich ging zurück zum Hostel. Am späten Nachmittag ging ich noch einmal in die Stadt und erfuhr das Stefans Flug verschoben wurde auf 17:00 Uhr. Es ist schon komisch so allein jetzt. Fast alle sind abgereist oder weitergefahren. Die beiden Neuseeländer und der Bulgare sind die einzigen die von der buntgemischten Truppe übriggeblieben sind. Das Wetter ist echt bescheiden. Es hat wie aus Eimern gegossen. Hoffentlich bessert sich das Wetter bald sonst ist das allein weiterreisen noch frustrierender...
Gegen 22:00 Uhr bin ich ins Zelt verschwunden und habe diesen Bericht getippt...
Craig der Neuseeländer im Pitt ( Hey Mate )
07.06.
Nicht viel passiert heute. Habe lange geschlafen und bin zum Waschen und Duschen in die Stadt. Am Abend habe ich die Neuseeländer im Pitt getroffen. Alle versuchen mich zu überreden noch wenigstens bis Sonntag zu bleiben. Bin noch am überlegen, Zeit hätte ich ja genug.
08.06.
Graig der Neuseelaender hat einen Job in einer Goldmine gefunden. Und, wie soll es auch anders sein, der neue Job wurde im Pitt kräftig begossen. Am Tag kann ich hier kaum Bilder auf die Website uploaden, denn dann ist ganz Dawson online. Deswegen muss ich nun von 2-4 Uhr Nachts am Computer sitzen, nicht gerade lustig....
09.06.
Nicht viel passiert. Habe meine Ausrüstung noch mal gecheckt. Und weiter an der Website gearbeitet....
10.06.
Habe das Boot gereinigt bei schönsten Sonnenschein, plötzlich goss es wie aus Eimern. Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell das Wetter hier umschlagen kann. Bin noch einmal in die Stadt zum einkaufen, habe mir noch eine Pfanne gekauft. Der Wock den ich in Whitehorse gekauft habe war nicht zum kochen geeignet. Ich hoffe das das Wetter morgen besser ist, damit ich wenigstens im trockenen starten kann...
Dawson City, mal Regen mal Sonne...
11.06.
Max
Am Morgen habe ich alles zusammengepackt und das Boot zum Transport vorbereitet. Max ein 70 Jähriger Amerikaner der auch im Hostel übernachtet hat mir dabei Gesellschaft geleistet. Er würde am liebsten mit mir mitkommen. Ich fuhr mit der Fähre nach Dawson und kaufte Lebensmittel ein. Anschließend ging ich zu George in die Washeteria und verabschiedete mich von Nicole die dort arbeitet. Nicole ist in Old Crow aufgewachsen und würde auch am liebsten mitkommen, muss jedoch den Sommer in der Washeteria helfen. Gemeinsam mit George ging es mit seinem Truck in das Hostel. Dort hoben wir das Boot auf den Truck. Diesmal ging es einfacher, da George auf seinen Truck keinen hohen Träger hat. Max und ein Kanadier halfen uns dabei. Als das Boot fertig beladen auf dem Wasser war, setzte ich über nach Dawson. Dort angelangt sortierte ich meine Ausrüstung. Max kam auch noch mal vorbei und leistete mir Gesellschaft. Plötzlich fing es an zu blitzen und zu donnern. Max verabschiedete sich und fuhr wieder ins Hostel. Es goss wie aus Eimern. Ich saß im Boot und versuchte so gut wie möglich trocken zu bleiben, wurde aber trotzdem nass, da ich nur das Bimini Top als Schutz hatte. Die Seiten waren ja offen, das war nicht gerade gemütlich. Ich traf Otto, den Deutschen der vor Dawson im Busch lebt wieder. Er scheint immer noch happy dort zu sein. Nach einigen Stunden ausharren im Boot, fuhr ich als der Regen nachließ gegen 22:00Uhr in Richtung Eagle. Nach der ersten Kurve verschwand Dawson City und die Wildnis hatte mich wieder. Irgendwie tat es mir ja leid das ich Max nicht einfach eingeladen hatte mitzukommen. Er hätte so gern mal auf dem Yukon River geschippert...
In den folgenden Stunden sah ich jede Menge Elche. Gegen 3:00 Uhr morgens wurde es mir zu kalt und ich beschloss auf der nächsten Insel zu campen. Als ich ungefähr 2 Km von einer entfernt war, sah ich dort ein Licht aufflackern. Mal war es da, mal nicht. Plötzlich sah ich eine Gestalt auf der Insel umhergehen. Ich legte an der Insel an und sah ein Kanu. Sebastien ein Franzose begrüßte mich. Er hatte sich gerade ein Lagerfeuer angezündet.
Ich hatte schon in Whitehorse gehört das ein Franzose auf dem Weg zur Bering See sein soll. Da stand er nun. Auch er hatte von mir gehört und war erfreut mich zu treffen und Infos über die bevorstehende Strecke zu bekommen. Wir unterhielten uns bei einigen Tassen Rotwein bis gegen 5:00Uhr früh.
Sebastien der Franzose
12.06.
Gegen ca. 8:00 Uhr hörte ich ein Dröhnen. Es war der Katamaran aus Dawson City der an unser Insel vorbeirauschte. Gerade als ich so schön eingeschlafen war...
Um 13:00 Uhr wachte ich auf, Sebastien ist auch ein Langschläfer und fährt gern, wie ich die Nacht über. Wir Frühstückten zusammen bei schönsten Sonnenschein. Ich gab ihm noch einige Tipps und Namen von Leuten, die ich entlang des Yukon River kannte. Da Sebastian nur Fliegerkarten hatte lieh ich ihm meine kompletten Topo-Karten vom Yukon River, er wird sie mir nach dem Trip nach Hause schicken. Auch hatte er keinen Stuhl, also gab ich ihm meinen zweiten. Darüber war er sehr happy, denn nun konnte er schön gemütlich am Feuer sitzen. Ich startete allein weiter in Richtung Eagle, ca. 20 Km vor Forty Mile gab es auf der linken Seite eine sehr schöne Cabin. Sie steht schon seit einigen Jahren zum Verkauf. Das wäre meine Traumhütte. Die Hütte ist sehr gut gebaut und die Lage Ideal. Sebastien kam nach einiger Zeit auch vorbei. Wir schauten uns die Hütte gemeinsam an. Plötzlich vernahmen wir wieder das Dröhen des Katamarans. Er kam zurück aus Eagle. Der Kapitän warnte uns über Bordlautsprecher vor starken Wind. Kaum war der Katamaran vorbei, fing es auch schon an zu Regnen wie aus Eimern, begleitet von sehr starkem Windböen. Wir sicherten unsere Boote so gut es ging. Nach ca.40 Minuten beruhigte sich das Wetter wieder und ich fuhr weiter nach Forty Mile. Ich wollte mich dort mit Sebastien wieder treffen. Dort angekommen fuhr ich den 40 Mile River bis zur ersten Brücke hoch. Das Wasser war viel höher als in 2004. Ich hatte keine Probleme. An der Brücke angekommen sah ich ein gutes Camp, an dem ich schon einmal übernachtet hatte. Ich fuhr wieder zurück zum Yukon River. Dort wartete schon Sebastian auf mich. Er legte sein Kanu längsseits bei mir an und hielt sich fest und los ging die Fahrt zur Brücke. Wir kamen gegen Mitternacht dort an und bauten unser Camp auf. Sebastien versuchte ein paar Fische zu fangen, aber er ist genauso ein schlechter Angler wie ich...
Die Traum-Cabin am Yukon
13.06.
Gegen Mittag bin ich allein in Richtung Eagle gestartet. Sebastien ist noch am Forty Mile geblieben. Das Wetter verschlechterte sich wieder. Es zogen sehr dunkle Wolken auf. Ich bekam einige Schauer ab. Doch dann, gegen Nachmittag wurde das Wetter besser. Ich sah wieder sehr viele Elche. Das Fahren mit dem Trimaran macht richtig Spaß. Das Boot liegt super auf dem Wasser und Wellen, egal wie groß, sind bis jetzt überhaupt kein Problem. Mal abwarten wie er sich im August bei den Stürmen bewährt. Das einzige, was ich vermisse, ist ein geschlossenes Dach. Das war am Trimaran den ich in 2004 eingesetzt habe besser. Nun, man kann eben nicht alles haben...
Gegen 16:00 Uhr kam mir der Katamaran aus Eagle wieder entgegen. Als er mich sah verlangsamte er sofort die Fahrt und alle an Bord winkten mir zu und der Kapitän an Bord begrüßte mich über seinen Bordlautsprecher, nette Leute...
Um 22:00 Uhr campte ich auf einer Insel ca. 5 Km vor der Grenze zu Alaska. Ich baute mein Zelt auf und hielt einige Zeit Ausschau nach Sebastien. Aber er war nirgends zu erblicken. Gegen 23:30 Uhr ging ich ins Zelt. Um 00:30 Uhr kam Sebastien. Er hatte die gleiche Idee gehabt wie ich, und wollte auch vor der Grenze campen.
Der Catamaran aus Dawson City
14.06.
Am Morgen weckte uns der Kapitän des Katamaran mit „Guten Morgen“ der hatte wohl meine Deutsche Flagge am Boot gesehen. Ich Frühstückte zusammen mit Sebastien. Danach startete ich allein in Richtung Grenze. Dort angekommen, schoss ich einige Bilder. Bei besten Sonnenschein ging es weiter in Richtung Eagle. Wieder sah ich viele Elche und Adler. Eigentlich wollte ich direkt vor Eagle anhalten doch die Beach, war nun wegen des Hochwassers nicht mehr da. Also hielt ich kurz vor der Stadt, an einem Steilhang. Ich ging direkt zum Zoll Office und schau da, es war der gleiche Zöllner wie das Jahr zuvor, Chuck, ein echt netter Typ. Es gab eine freudige Begrüßung. Wir tranken zusammen einen Eistee und unterhielten uns eine Weile. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Er war etwas betrübt, denn sein Sohn wird in einigen Wochen für ein Jahr in den Irak versetzt...Ich fuhr zurück zum Anlegeplatz. Kurz hinter dem Port der Yukon Queen II (dem Katamaran aus Dawson City) und machte mich auf den Weg nach meinem Freund Mark Gilmore. Er wohnt etwas vor der Stadt. Auf dem Weg traf ich seine Tochter. Wir gingen zusammen zum Haus. Mark war erfreut mich wiederzusehen. Wir unterhielten uns eine Weile. Jedoch war ich etwas nervös, denn mein Boot mit all meiner Ausrüstung lag unbeaufsichtigt am Anlegeplatz. Deswegen verabschiedete ich mich für heute und fuhr wieder zum Anlegeplatz an der Front Street und befestigte mein Boot dort so gut es ging an der Spundwand. Ich ging in das Restaurant und bestellte mir Pommes, Salat und eine Cola, nun war ich richtig happy. Zurück am Boot traf ich Sebastien, er war gerade eingetroffen. Wir befestigten sein Kanu am Trimaran. Er erledigte seine Zollformalitäten. Danach bauten wir unser Camp auf einem Hügel auf. Plötzlich sahen wir jemanden in einem Ally Faltkanu ankommen. Es war ein Lech, ein Pole. Auch er fährt zur Bering See. Er befestigte sein Ally hinter unseren Booten und campte dann mit uns zusammen auf dem Hügel. Von dort oben haben wir eine wunderbare Aussicht über den Yukon River. Gegen Abend traf ich einen Hubschrauberpiloten und unterhielt mich mit ihm über das Reisen und Fliegen. Er arbeitet immer nur 2 Jahre und reist dann zwei Jahre um die Welt. Was für ein Job, er wird bezahlt dafür das er einen Hubschrauber in der Wildnis von Alaska fliegt...Gegen 24:00 Uhr wir in unsere Zelte. Es waren einfach zu viele Blutsauger unterwegs, ich war schon total zerstochen.
Chuck der nette Zöllner in Eagle
Er ist leider einige Jahre später bei einer Rückfahrt nach Anchorage tödlich verunglückt...
R.I.P.
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Only those who risk going too far, will discover how far they can go!
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