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Some Call It Adventure I Call It My Way Of Live 

Whitehorse - Carmacks



17.05.

Wir fuhren gegen 5:00 nach Frankfurt. Die Fahrt war prima, wir hatten nur etwas zähfließenden Verkehr vor Frankfurt.

Am Flughafen angekommen, begaben wir uns sofort zum einchecken bei Condor.

Unser gesamtes Gepäck wurde in einem Röntgengerät durchleuchtet.

Wir hatten jedoch keine Probleme. Jedoch einiges an Übergewicht. Die Leute dort waren sehr nett und wir mussten „nur" 100 Euro für das Übergewicht bezahlen.

Unser Handgepäck wurde zweimal aufs schärfste durchleuchtet und durchsucht. Selbst unsere Kameras wurden auf Sprengstoff untersucht, dafür haben sie in Frankfurt spezielle Maschinen. Auch wir wurden abgetastet und selbst unsere Schuhe wurden geröntgt.

Unsere Flugzeug hatte Verspätung es wurde ausgetauscht wegen eines Defektes. Na besser hier als in der Luft...

Wir mussten mit Bussen auf das Rollfeld zur neuen Maschine gebracht werden.

Der Flug verlief sehr ruhig, nur die Enge und das lange sitzen machten uns zu schaffen. Wir überflogen den Lake Laberge und sahen das er eisfrei war. Ein Problem weniger.
Gegen 12:00 Mittags landeten wir in Whitehorse. Der Besitzer des River View Hotels holte uns vom Flughafen ab, Gott sei Dank den wir hatten einen Berg voller Ausrüstung mit.

Im Hotel machten wir uns etwas frisch und gingen dann einkaufen. Unsere Laune wurde immer schlechter, da wir nun total übermüdet waren.

Wir kaufte Lebensmittel und brachten diese dann zum Hotel. Danach gingen wir zu Kanoe People, unser Bootsmotor wartete dort schon auf uns, jedoch der Benzintank aus Anchorage war nicht da, ich hoffe das er morgen noch ankommt, sonst haben wir ein Problem.
Gegen 18:30 Yukon Ortszeit konnten wir  endlich auf unsere Hotelzimmer. Ich schrieb noch diesen Tagesbericht und legte mich dann sofort schlafen. Morgen müssen wir unser Boot zusammenbauen und die restlichen Ausrüstungsteile kaufen.


© Copyright by Ch. Breier

Unser Gepäckberg wird verstaut...

18.05.

 

Am Morgen hat uns der Besitzer des Hotels freundlicherweise mit seinem Van zu Kanoe People gebracht.

Dort erlaubte uns Scott ( Kanoe People ) das wir neben seinem Grundstück unser Boot aufbauen und zelten konnten.

Nachdem wir alles ausgepackt hatten bauten wir als erstes den Rahmen des Trimaran auf. Danach pumpten wir unsere Schläuche auf und befestigten diese an den Rahmen.

Wir dachten das wir nun schon fast fertig sein würden, aber falsch gedacht. Die Schläuche wurden auf dem Transport von Frankfurt nach Whitehorse beschädigt. An den Spitzen hatten sie Löcher. Also, alles wieder auseinandernehmen und die Schläuche flicken...

Plötzlich kam Helmut Wirfler vorbei, ihn habe ich über das Internet kennengelernt. Er wohnt mit seiner Frau in Whitehorse.

Wir unterhielten uns und er versprach mit uns am nächsten morgen das Holz zu holen, das wir für unseren Trimaran brauchten.

Als er fort war bauten wir unsere Zelte auf und leerten noch eine Cola mit Rum und gingen dann sofort schlafen. Wir waren beide Hunde müde.


© Copyright by Ch. Breier

Helmut Wirfler, besten Dank für die Hilfe in Whitehorse!


 

19.05.

Am Morgen sind wir in die Stadt gegangen und haben einige Ausrüstungsteile gekauft.

Am Nachmittag kam Helmut wie versprochen vorbei und wir fuhren zum Holzeinkauf.

Die genauen Maße die wir benötigten waren natürlich nicht zu bekommen. Aber Hauptsache wir hatten überhaupt etwas einigermaßen passendes.
Zurück am Yukon, verbauten wir das Holz sofort. Es war nicht ideal, erfüllte aber seinen Zweck. Sorgen macht uns noch die Motorhalterung, sie biegt sich sehr nach hinten und ich habe fast das Gefühl das sie brechen wird.
Am Abend gingen wir früh schlafen. Es fing an zu regnen, erst nur Nieseln aber dann regnete heftig die ganze Nacht über.


© Copyright by Ch. Breier

Whitehorse

 

20.05.
 

Den ganzen Vormittag über regnete es. Erst am Nachmittag wurde es besser.

Wir gingen noch einmal die restlichen fehlenden Ausrüstungsteile kaufen. Da mein Tank noch immer nicht aus Anchorage angekommen war, kauften wir zwei 20 Liter Benzintanks.

Nun hatten wir alles zusammen. Am Yukon zurück bauten wir unser Boot fertig. Das Deck bestand nun an den Seiten und in der Front aus Holz.

Das Bimini Top war auch angepasst. Nur die Motorhalterung macht uns noch immer Sorgen. Trotz Abspannung mit Seilen biegt sie sich immer noch gefährlich weit nach hinten beim gas geben. Die ersten kurzen Probefahrten waren ganz gut verlaufen, noch etwas Feinturing und es müsste alles ok sein.
Morgen müssen wir noch Spanngurte für das Deck besorgen und dann hoffen wir das wir endlich losfahren können.
Am Abend sortierten wir unser Gepäck und vernichteten noch einige Cola mit Rum.

 

© Copyright by Ch. Breier

Der Trimaran auf dem Yukon, fast fertig..



21.05.

Am Morgen ging es in die Stadt zum einkaufen. Danach packten wir das Boot und endlich konnte es losgehen.

Das Boot lies sich sehr gut steuern. Die Fahrt zum Lake Laberge verlief ohne Probleme.

An den Pillings angekommen trafen wir zwei Kanus die den falschen Channel genommen hatten. Eines fuhr sich denn auch prompt fest.
Wir fuhren in den See ein. Er war durch den gewaltigen Sedimenteintrag des Yukon River bis ca. 3 Km hinein sehr, sehr Flach doch dann endlich wurde er bis zu 70 Meter tief.

Es wurde uns nach einiger Zeit kalt durch den frischen Wind. Wir legten eine Rast ein um die Kleidung zu wechseln. Plötzlich frischte der Wind auf und die Wellen wurden immer höher, wir konnten gerade noch rechtzeitig ablegen.

Nach ca. 60 Tageskilometern entschlossen wir uns in einer geschützten Bucht den Tag zu beenden. Die Wellen waren einfach zu hoch, wir nahmen zufiel Wasser auf, und die ungewohnte Sitzposition machte uns auch zu schaffen.

Wir hatten keine Möglichkeit uns anzulehnen, das war auf die Dauer sehr unangenehm, wir müssen das noch unbedingt ändern.

Wir bauten unsere Zelte auf und entfachten unser erstes Lagerfeuer. Es gab Würstchen mit Brot und einen Kakao. Lecker....
Danach ging ich ins Zelt und schrieb diesen Bericht, Stefan kümmerte sich derweil um das Feuer. Gleich werden wir noch etwas am Feuer sitzen und einen oder mehrere Kakao mit Rum genießen...

 

© Copyright by Ch. Breier

Ja, ja das Leben am Yukon ist schon hart Stefan ...


22.05.

Die Nacht war herrlich ruhig, bis auf das ewige klatschen auf dem Wasser, das wir den Bibern zu verdanken hatten.

Wir erwachten gegen 10:00 Uhr. Das Wetter hatte sich verschlechtert, es waren dicke graue Wolken am Himmel. Wir verpackten unsere Sachen und fuhren weiter in Richtung Lower Laberge.

Der See war etwas ruhiger als gestern, wir kamen gut voran. Bei einem Adlerhorst an einem Biberteich legten wir eine kurze Rast ein. Als wir wieder losfahren wollten bemerkten wir das der linke Schwimmer am Boot verrutscht war. Wir befestigten ihn neu und weiter ging die Fahrt nach Lower Laberge.

Dort waren wir wieder am Yukon River angekommen. Wir besichtigten den Ort, doch zuvor versenkte ich Schussel noch meinen Speicherchip der Digitalkamera im Wasser. Gott sei Dank war er dadurch nicht defekt.
Weiter ging es auf dem 30 Mile Abschnitt nach Hootalinqua. Das Wetter war wechselhaft, mal Sonne mal Regen. Unterwegs sahen wir eine Elchkuh mit Kalb.

Es gab viele sehr flache Abschnitte. Kurz nach 17 Mile Woodyard sahen wir 2 Grizzlys, die aber sofort als sie uns bemerkten das Weite suchten. Das Wetter wurde immer schlechter.

Gegen 22:00 Uhr schlugen wir unser Camp ca. 6 Km vor Hootalinqua auf einer Insel auf. Wir kochten uns Kartoffeln mit Möhren, Mais und selbst gepflückten Zwiebeln. Danach gab es ein Tee mit Rum als Absacker und gegen 24:00 Uhr ging es reichlich müde ins Zelt.

© Copyright by Ch. Breier

Hütte in Lower Laberge 


23.05.

Am Morgen regnete es, beim Packen des Bootes wurden wir richtig schön nass. Zum Frühstück gab es Cornflakes mit Milch.

Wir fuhren weiter nach Hootalinqua. Dort angekommen besichtigten wir die dortigen Hütten und fuhren dann weiter nach Shipyard Island.

Der Teslin River, der bei Hootalinqua in den Yukon River mündet, brachte enorm viel Wasser. Die Wasserstände waren  über normal und höher als in 2004. Das heißt nichts gutes für die 5 Finger Rapids.

Bei Shipyard Island besichtigten wir den dort liegenden Raddampfer Norcom und besuchten das Grab von L.M Davis.

Kurz hinter der Island sahen wir einen schwimmenden Elch. Ab Shipyard Island fuhren wir ohne Motor weiter und benutzen die Ruder zum steuern. Stefan gefällt es am Yukon nicht richtig, ihm ist es zu langweilig nur im Boot zu sitzen. Er denkt daran in Carmacks aus zu steigen...
Einige Km vor Big Salmon setzte sich Stefan nach hinten und startete den Motor und fuhr bis Big Salmon, das machte ihm schon mehr Spaß. Gegen 20:00 Uhr kamen wir in Big Salmon an und schon begrüßte uns die Pest des Nordens die Moskitos.

Wahre Wolken der Plagegeister fielen über uns her. Wir schmierten uns so gut es ging mit Moskito Dope ein. Das half etwas, aber diese Plagegeister fanden immer wieder ungeschützte Stellen an denen sie uns anzapfen konnten.

Wir bauten schleunigst unsere Zelte auf und Stefan entfachte ein Feuer. Das verscheuchte einige Moskitos, jedoch nicht alle.

Ich verzog mich ins Zelt und schrieb den Tagesbericht. Danach saßen wir noch einige Zeit am Feuer 


© Copyright by Ch. Breier

Der Raddampfer Norcom auf Shipyard Island



24.05.

Gegen Mittag packten wir das Boot und starteten in Richtung Carmacks. Das Wetter war gut, kein Regen. Stefan steuerte das Boot.

An Cyrs Dredge hielten wir an und schauten uns die dort liegende alte Goldwaschanlage an, oder besser gesagt was von ihr übriggeblieben war.Gegenüber von Ericks Woodcamp gab es einen kleinen See in den wir hineinfuhren.
Am Claire Creek schlugen wir unsere Camp auf und Kochten uns etwas zu Essen. Es war ein sehr schönes Camp direkt an einem kleinen Creek. Es gab kaum Moskitos. Wir entfachten ein Lagerfeuer und tranken einige Tassen Tee. Morgen geht es weiter in Richtung Carmacks

 

© Copyright by Ch. Breier

Unser Camp am Claire Creek  



25.05.

Die Nacht war sehr ruhig gewesen, leider hatte ich den Fehler gemacht und zwei Tassen starken Kaffee getrunken. Also blieb ich die ganze Nacht wach.
Gegen Mittag packten wir das Boot und die Fahrt ging bei besten Wetter weiter in Richtung Carmacks.

Beim Littel Salmon River versuchten diesen hinauf zu fahren, was uns aber leider nicht gelang, da unser Boot wegen der Bugwelle voller Wasser lief. Also fuhren wir zurück zum Yukon River und probierten zum erst einmal die Selbstlenzung des Bootes aus. Solange wir in Fahrt waren funktionierte sie einwandfrei. Jedoch sobald wir anhielten lief das Boot wieder voll Wasser. 

(Ab Eagle fuhr ich nur noch mit der geöffneten Lenzung)  

Beim Dorf Littel Salmon schauten wir uns noch den dortigen Indianerfriedhof an. Es gibt dort sehr viele Gräber mit Spirit Häuschen.

Weiter ging es vorbei am Eagles Nest einem Felsen mit einigen großen Höhlen. Nach ca. 70 Km erreichten wir den Coal Mine Campground in Carmacks. Dale der Besitzer erkannte mich sofort wieder. Es gab ein freudiges Hallo.
Wir entluden unser Boot und reorganisierten das Gepäck. Danach bauten wir unsere Zelte auf und gingen duschen. 

Dale lud uns auf ein Bier ein. Er entfachte ein Feuer und einige seiner Bekannten leisteten uns Gesellschaft. Es wurde ein netter Abend. Gegen 24:00 gingen wir schlafen.

Stefan hat beschlossen doch mit bis Dawson City zu fahren. Ach ja, für Stefan hat sich heute ein Traum erfüllt, er konnte endlich mal einen Ami Schlitten ausgiebig  fahren....  

© Copyright by Ch. Breier


 Mein Trimaran am Yukon River kurz vor Little Salmon

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Only those who risk going too far, will discover how far they can go!

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